Der Matrixmischer

Site: QSC
Course: Q-SYS Level 1 Training (German)
Book: Der Matrixmischer
Printed by: Guest user
Date: Tuesday, 3 December 2024, 9:08 AM

Description

Video Transkript

00:05
Mit ziemlicher Sicherheit wird in jedem Q-SYS  
00:08
Design an irgendeiner Stelle ein Matrixmischer verwendet.
00:11
Er ist ein sehr praktisches Tool, um Audiokanäle zu mischen.
00:14
Der Mischer sieht simpel aus, bietet jedoch viele Einstellungsmöglichkeiten.
00:18
Im Folgenden lernen Sie, was diese vielseitige Komponente alles kann.
00:21
Gehen Sie zum „Mixers“-Ordner in der Schematic  
00:24
Elements Library und ziehen Sie den Matrixmischer in Ihr Design.
00:27
Standardmäßig sind acht Mono-Eingänge und acht Mono-Ausgänge vorkonfiguriert.
00:32
Schließen wir ein paar Quellen und Ausgabegeräte an.
00:34
Ich füge einen Mono-Audioplayer und ein netzwerkfähiges Q-SYS Mikrofon als Quellen hinzu.
00:39
Wir senden dann unsere Ausgänge an eine netzwerkfähige Q-SYS Soundbar
00:43
und eine netzwerkfähige Endstufe mit ein paar Wandlautsprechern.
00:45
Die Bedienoberfläche zeigt, woher der Matrixmischer seinen Namen hat:
00:48
Sie sehen hier eine Matrix mit Reglern an den Knotenpunkten, die festlegen,
00:52
mit welchem Pegel die Eingänge auf die verschiedenen Ausgänge geroutet werden.
00:58
Diese Bedienoberfläche sieht ähnlich aus wie die Oberfläche eines Live-Mischpults.
01:02
Die Eingänge werden als vertikale Kanalzüge dargestellt.
01:05
Bezüglich der Reihenfolge bei der Gain-Einstellung empfehle ich,
01:09
zuerst den Trim-Regler hier oben anzupassen,
01:11
um den allgemeinen Inputpegel zu regeln und sicherzustellen,
01:15
dass er auf einem optimalen Arbeitswert liegt.
01:17
Standardmäßig ist der Regler auf 0 dB eingestellt, sodass er den Inputpegel nicht beeinflusst.
01:22
Als nächstes stellen Sie die Kanal-Fader hier unten ein,
01:26
um die Pegel der verschiedenen Kanäle wie gewünscht zu mischen.
01:29
Diese Einstellung beeinflusst jeweils den Ausgangspegel des gesamten Kanals.
01:33
Alternativ gibt es hier Tasten zum Regeln, falls Sie diese gegenüber einem Fader bevorzugen.
01:38
Beachten Sie auch die Labels hier unten, die die Namen der Kanäle anzeigen.
01:43
Bei analogen Mischpulten macht man das mit Tape und einem Edding.
01:47
Die Labels sind standardmäßig aktiviert, und ich würde empfehlen, sie niemals auszublenden,
01:52
wenn Sie nicht vollkommen unorganisiert sein oder Ihr Glück auf die Probe stellen wollen.
01:57
Hier sehen Sie ein paar weitere Standard-Regler, wie Solo und Mute.
02:03
Als nächstes stellen Sie die Regler an den Knotenpunkten in der Matrix ein.
02:07
Diese legen fest, mit welchem Pegel die verschiedenen Kanäle an  
02:10
die verschiedenen Ausgabegeräte gesendet werden.
02:12
Standardmäßig stehen Sie auf -100 dB, sodass kein Signal weitergegeben wird.
02:18
So wird sichergestellt, dass nur Sie selbst entscheiden, wo eine Quelle ausgegeben wird.
02:23
Wenn ich das Signal des Audio-Players mit dem am  
02:26
Fader eingestellten Pegel an die Soundbar senden möchte,
02:28
stelle ich den Regler am Knotenpunkt für Ausgang 1 auf 0 dB.
02:33
Auf diese Weise wird der allgemeine Kanalpegel unverändert ausgegeben.
02:37
Wenn ich möchte, dass das Signal auf den Lautsprechern leiser ausgegeben wird,
02:40
stelle ich den Regler für Ausgang 2 auf -10 dB.
02:45
Wenn ich später den Main-Fader anpasse,
02:47
wirkt sich dies auf den Pegel an beiden Ausgängen aus,
02:50
aber Ausgang 2 wird immer 10 dB leiser sein als der allgemeine Kanalpegel.
02:54
All diese Einstellungen können Sie im Emulationsmodus vornehmen,
02:57
aber Sie müssen sie in den meisten Fällen vor Ort noch einmal anpassen.
03:00
Sobald das System installiert ist, sollten Sie also noch Feineinstellungen vornehmen.
03:04
Wenn Sie mit Ihrem Mix zufrieden sind, gibt es noch eine letzte Gain-Einstellung,
03:09
und zwar hier an den Ausgangskanalzügen.
03:11
Hier können Sie den gesamten Mix für ein Ausgabegerät lauter oder leiser stellen,  
03:15
anstatt alle Regler einzeln anzupassen.
03:17
Und vergessen Sie nicht, Ihre Ausgänge hier links zu benennen.
03:22
Nun sehen wir uns an, wie Sie die Matrix selbst anpassen können.
03:25
Sie können z.B. die Anzahl der Eingangs- und Ausgangskanäle ändern.
03:30
Die Matrix sollte nicht mehr Kanäle haben, als sie benötigen.
03:33
Und beachten Sie bitte, dass es Mono- und Stereo-Kanäle gibt.
03:42
Wenn mein Audio-Player ein Stereo-Player wäre,  
03:45
würde ich ihn nicht an zwei Mono-Eingänge anschließen,
03:48
weil ich dann den linken und rechten Kanal separat mischen müsste,
03:51
was ziemlich umständlich wäre. Stattdessen würde ich einen Stereo-Eingang verwenden.
03:55
Die Anschlüsse sehen identisch aus, aber wenn Sie die Maus darüber bewegen,
03:59
wird angezeigt, ob es sich um einen Mono- oder Stereokanal handelt.
04:02
Die Stereokanäle werden immer hinter den Monokanälen angeordnet.
04:07
Sie können den linken und rechten Kanal über  
04:09
einen einzigen Kanalzug gemeinsam anpassen, was viel einfacher ist.
04:13
Um die Ausgangsmischungen exakter einzustellen,  
04:16
können Sie Mute-Tasten und Solo-Tasten für die Knotenpunkte einblenden,
04:22
und sogar Panning-Regler,  
04:24
um den linken und rechten Kanal eines Stereo-Kanals separat zu pannen.
04:28
Statt einen Kanal also komplett stummzuschalten,  
04:31
können Sie z.B. nur Eingang 3 auf Ausgang2 stummschalten.
04:37
Wenn Sie jedoch sehr viele Steuerungselemente hinzufügen, wird die
04:40
Oberfläche etwas unübersichtlich; beschränken Sie sich also besser auf das Nötigste.
04:46
Als nächstes kommen wir zum Control Banking, wo Sie festlegen,
04:49
wie viele Regler gleichzeitig auf der Oberfläche angezeigt werden.
04:52
Wenn ich z.B. die Input-Bank auf 16 Kanäle setze, aber 17 Eingangskanäle habe,
04:57
werden nur die ersten 16 Eingänge angezeigt, und ich muss zur zweiten Bank navigieren,
05:03
um den siebzehnten Kanalzug zu sehen.
05:06
Sie können die Anzahl an Ein- und Ausgängen beliebig anpassen.
05:09
Mit Control Banking können Sie große Matrizen übersichtlicher gestalten,
05:14
statt sich ständig durch eine extrem große Bedienoberfläche zu scrollen.
05:19
Es gibt noch ein paar weitere Regler, die durch analoge Mischpulte beeinflusst wurden,
05:23
wie z.B. den Cue-Bus.
05:24
Ein Cue-Bus fügt einen neuen Cue-Ausgang hinzu,
05:28
so dass Sie Ihre Eingänge nach Belieben mit dem Send-Button auf den Cue-Bus routen können.
05:32
Standardmäßig wird der Kanal mit Pre-Fader-Pegel geroutet;
05:35
die Fader-Einstellung wirkt sich also nicht darauf aus. Sie können den  
05:39
Cue jedoch auf AFL (After Fader Level) stellen.
05:43
Außerdem können Sie beliebig viele VCAs einrichten.
05:46
Falls Sie den Begriff noch nicht kennen: Ein VCA gruppiert verschiedene Kanäle,
05:49
sodass Sie deren Pegel über einen einzigen Fader gleichzeitig anpassen können.
05:53
Der VCA-Fader wird rechts neben den Kanalfadern angezeigt.
05:57
Wie gesagt, viele dieser Einstellungen sind von analogen Mischpulten inspiriert...
06:00
Aber der Matrixmischer wird hauptsächlich fürs Mischen und Routing verwendet.
06:04
Egal, ob Sie ein paar Eingänge mischen und an mehrere Ausgänge senden wollen,
06:08
oder ob Sie nur einen Stereokanal auf ein Monosignal summieren möchten:  
06:12
Der Matrixmischer wird in fast jedem Design benötigt.
06:17
Wenn Sie mehr zu dem Thema erfahren möchten, empfehle ich die Hilfedatei...
06:20
Aber ein letztes Feature möchte ich Ihnen noch zeigen: den 2-D-Panner.
06:24
Der 2-D-Panner ist eine ganz andere Art zu mischen.
06:28
Er funktioniert nur, wenn all Ihre Ein- und Ausgänge mono sind;  
06:33
den Grund werde ich Ihnen jetzt erläutern.
06:35
Wenn alle Kanäle mono sind, ist eine Einstellung namens „2-D Matrix Panner“ verfügbar,
06:40
die Sie auf „Yes“ stellen können.
06:42
In diesem Modus wird die Matrix durch eine Raumansicht ersetzt,
06:46
und Sie können den Pegel der einzelnen Quellen anpassen,
06:49
indem Sie diese näher oder weiter entfernt von den Ausgabegeräten positionieren.
06:53
Wenn sie z.B. Eingang 1 komplett im Einflussbereich von Ausgang 1 positionieren,
06:58
wird Eingang 1 mit vollem Pegel auf Ausgang 1 ausgegeben.
07:03
Wenn ich den Eingang näher zu den anderen Ausgabegeräten bewege,  
07:07
verringert sich sein Pegel auf Ausgang 1.
07:11
Stellen Sie sich dies als eine Draufsicht Ihrer Location vor,
07:13
in der Sie die Signale wie physische Schallquellen im Raum bewegen können.
07:17
Daher der Name: 2-D Panner.
07:19
Normalerweise ist Panning eindimensional und bezieht  
07:22
sich auf die Ausrichtung nach links und rechts.
07:24
Hier können Sie zweidimensional nach links und rechts und hinten und vorn pannen.
07:28
Auf diese Weise können Sie z.B:  
07:30
ganz einfach das Audiosystem für ein immersives Kinoerlebnis anpassen.
07:33
Alle Eingänge haben eine Radius-Einstellung,
07:36
die festlegt, wie nah der Eingang an einem Ausgang positioniert werden muss,  
07:40
um ihn dort wiederzugeben.
07:41
Bei einem großen Radius wird das Signal gleichmäßiger im Raum verteilt,
07:45
während ein kleiner Radius den Fokus auf die einzelnen Ausgabegeräte lenkt.
07:48
Der 2-D Panner bietet viele interessante Einsatzmöglichkeiten für hochwertige,
07:52
immersive Systeme in Empfangsbereichen von Unternehmen, Freizeitparks,  
07:56
Museen und interaktiven Räumen.
07:57
Wenn Sie etwas ganz Besonderes bieten wollen,
07:59
können Sie Ihre Eingänge mit einem Skript oder durch eine Kombination von
08:02
Snapshots und Steuerungslogik sogar so programmieren,  
08:05
dass Sie sich automatisch durch den Raum bewegen.
08:07
Der 2-D Panner wird vielleicht nicht sehr häufig genutzt, aber ich wollte dennoch,
08:11
dass Sie ihn kennenlernen, bevor wir das Thema abschließen.
08:13
Im nächsten Video werden wir uns andere verfügbare Mischer ansehen.
08:16
Jetzt ist Zeit für eine Pause! Machen Sie einfach weiter, wenn Sie soweit sind.

Lektion Beschreibung

Ein Überblick über die Matrixmischer-Audiokomponente, die üblicherweise verwendet wird, um mehrere Audiokanäle zu mischen.