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Nachdem wir die Baumstruktur kennen, können wir nun mit den Steuerungskomponenten die
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Steuerungselemente auf interessantere Weise verschalten. Wir springen etwas in der Reihenfolge
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und richten uns nach der Komplexität, denn einige dieser Komponenten sind leichter verständlich.
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Sehen wir uns fünf grundlegende Komponenten an. Wenn du direkt zu einer bestimmten
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Komponente gehen willst, springe einfach an die betreffende Stelle im Video.
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Das Control Delay funktioniert ähnlich wie ein Audio-Delay – wenn es ein Signal empfängt, wartet es
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eine vorgegebene Zeitspanne ab, bevor es das Signal weiterleitet. Hier in den Eigenschaften kannst
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du die maximale Delay-Zeit einstellen und dann die tatsächliche Delay-Zeit dynamisch in Q-SYS
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Steht das Delay auf Bypass, lässt es das Signal ohne Verzögerung durch. Aber anders als bei einem
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Audio-Delay kannst du dieser Komponente mehrere Ausgänge zuordnen und die Verzögerung für
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jeden einzeln anpassen. Dies ist zum Beispiel hilfreich, um Verstärker in einer bestimmten Abfolge
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ein- oder auszuschalten.
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Mit einem einzigen Knopfdruck starten alle diese Delays gleichzeitig, und du kannst bestimmen, wann
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das Signal an die einzelnen Ausgänge geschickt wird.
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Die Komponente Control Router erklärt sich eigentlich von selbst. Ähnlich wie bei einem Audio-
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Router kannst du verschiedene Eingänge auf jeden Ausgang legen. Du kannst die Zahl der Ein- und
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Ausgänge individuell anpassen, ebenso die Form der Auswahl.
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„Crosspoint-Buttons“ sind Auswahlknöpfe zur Anwahl jedes Eingangs, bei „Knobs“ blättert ein
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einzelner Drehregler alle Optionen durch, „Combo-Buttons“ öffnen ein Aufklappmenü. Die Form der
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„Selection Control“ hat keinen Einfluss auf das Verhalten des Routers, bietet aber verschiedene Arten
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von Steuerungselementen für deine Steuerpins.
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Ein einfaches Beispiel eines Control Routers wäre es, verschiedene Textfelder an die
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Wählzeichenfolge (Dial String) eines Softphones zu übermitteln, sodass du schnell zwischen häufig
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gewählten Telefonnummern umschalten kannst.
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Die blinkende LED ist … Achtung, Spoileralarm! … eine blinkende LED. Du kannst die Periode, also die
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von der LED für einen kompletten Ein-/Aus-Zyklus benötigte Zeit, anpassen, ebenso den „Duty Cycle“,
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der festlegt, welcher Anteil davon auf den eingeschalteten Zustand fällt. Diesen kannst du mit dem
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„Random“-Button auch als Zufallswert einstellen.
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Wenn du diese Komponente deaktivierst, hört der Button auf zu blinken. Aber wozu ist das gut?
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Wenn du deiner UCI schon immer ein paar schrille Varieté-Lichter oder einen Old-School-Las-Vegas-
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Look verpassen wolltest, dann ist das hier deine Komponente! Oder, noch wichtiger, du kannst den
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Ausgangs-Steuerpin der LED dazu verwenden, ein wechselndes Signal „true/false“ an eine andere
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Stelle deines Systems schicken.
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LEDs findest du in vielen Komponenten von Q-SYS, aber das sind weit mehr als simple
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Kontrollleuchten. Es sind keine nutzlosen Lämpchen wie in einem alten Science-Fiction-Raumschiff –
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diese LEDs BEWIRKEN tatsächlich etwas. Eine aktive LED hat den Wert und die Position 1 und ihr
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String ist „wahr“. Das kannst du als positives Signal nutzen, um irgendetwas anderes in deinem
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Design zu aktivieren.
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Das Gleiche gilt für eine „Blinkende LED“, die als sich wiederholende Ein-/Aus-Welle überall in deinem
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Design genutzt werden kann, wo ein regelmäßig wechselndes Signal ohne Scripting gebraucht wird –
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etwa als Keep-Alive-Signal für Drittanbieterprodukte.
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In gewisser Hinsicht kannst du die blinkende LED als einfache Variante der LFO-Komponente
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betrachten, also dem Low Frequency Oscillator. Der LFO gibt eine variable Welle aus, die durch
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Ausgabe-Positionsregler verändert werden kann.
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Bei einer Rechteckwelle würde der Ausgang im Prinzip zwischen 0 und 100 Prozent hin- und
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hergeschaltet, genau so wie die blinkende LED. Wählst du aber eine andere Wellenform, z.B. eine
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Sinuswelle, siehst du, wie die Signal-Ausgabe der Sinuswelle folgend steigt und fällt.
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Du kannst dieses Verhalten mit den Minimum- und Maximum-Reglern eingrenzen, um die Oszillation
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auf einem bestimmten Bereich zu beschränken. Es stehen verschiedene Wellenformen zur Auswahl,
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und damit genügend Flexibilität, wenn ein variables, wiederkehrendes Muster benötigt wird.
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Die letzte Komponente, die wir hier betrachten, ist das Flipflop. Wie bereits erwähnt, haben Trigger-
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Buttons weder Value, String oder Position und vertragen sich nicht gut mit Umschaltern. Mit einem
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Flipflop kannst du einen kurzzeitigen Auslöseimpuls in einen bistabilen, also einrastenden, Ein-/Aus-
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Zustand zu verwandeln.
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Betrachte das Flipflop als einen Lichtschalter und deinen Finger als Auslöseimpuls. Wenn du den
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Finger nur bewegst, bleibt dies folgenlos. Wenn du aber einen Lichtschalter antippst, dann hat dieser
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Schalter einen Zustand, d.h. er hat Value, String und Position. Wenn wir auf sein Bedienfeld schauen,
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können wir den „State“-Button als den eigentlichen Schalter betrachten.
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Dies ist zwar ein Umschalter, aber du wirst damit im Allgemeinen nicht direkt zu tun haben. Die
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unteren beiden LEDs beschreiben einfach den Zustand des Flipflops – die „Out“-LED leuchtet, wenn
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das Flipflop den Zustand „wahr“ besitzt, die „Not Out“-LED, wenn das Flipflop im Zustand „unwahr“
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ist. Die drei Buttons oben sind alle Trigger-Buttons, die den Zustand des Flipflops beeinflussen.
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Der „Set“-Trigger setzt den Zustand immer auf „wahr“, der „Reset“-Trigger setzt den Zustand immer
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auf „unwahr“, und der „Toggle“-Trigger kehrt den aktuellen Zustand des Flipflop um. Ich wiederhole
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das, weil dieser Button echt trügerisch kann sein.
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Ich weiß, direkt neben diesem Button steht „Toggle“, aber: Dies ist KEIN UMSCHALTER. Es ist ein
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Trigger-Button, dessen Aufgabe es ist, das Flipflop umzuschalten. Lasst euch davon nicht irreführen.
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Zu diesen simplen Steuerungskomponenten gibt es ein paar einfache Übungen im Control-Training-
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Worksheet. Also, los geht‘s. Und dann schaut euch das nächste Video an.